Für Jugendliche

Jugendliche brauchen Schutz vor Ausbeutung

Ein sogenannter “Loverboy” ist ein junger Mann, der vorgibt, in jemanden verliebt zu sein, um Vertrauen aufzubauen und später auszunutzen. Oft beginnt er mit Zuwendung, Versprechungen und teuren Geschenken, doch schon bald schlägt sein Verhalten um. Sobald das Vertrauen des Mädchens gewonnen ist, isoliert er sie von Freunden und Familie, kontrolliert sie und übt Druck aus – häufig begleitet von Drohungen oder Gewalt. Ziel ist es, sie in die Prostitution zu zwingen. Auch junge Männer können von Loverboys manipuliert werden.

Diese perfide Strategie, vermeintliche „Liebe“ als Mittel zur Ausbeutung zu nutzen, existiert seit Langem und ist weltweit verbreitet. Obwohl das Thema durch Medienberichte verstärkt in den Fokus rückt, bleibt das Wissen über die „Loverboy“-Methode bei Jugendlichen oft erschreckend gering.

Wir setzen uns dafür ein, Kinder und Jugendliche durch gezielte Aufklärung zu informieren und zu sensibilisieren. Unser Ziel ist es, sie zu stärken und vor den Machenschaften dieser Menschenhändler zu schützen. 

Dringlichkeit der Prävention: Schutz für alle Jugendlichen

Die Zahlen des „Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung“ des Bundeskriminalamts machen die Gefährdung junger Menschen deutlich: Im Jahr 2023 waren 30,3 % der Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung deutscher Herkunft, und 94,8 % aller Betroffenen waren weiblich. Besonders alarmierend ist, dass 32,9 % der Opfer jünger als 21 Jahre waren. Nach der „Expertise zum Thema Deutsche Betroffene von Menschenhandel“ des „Koordinierungskreises gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V.“ (KOK) berichtete ein Großteil der Betroffenen von „Loverboy“-Beziehungen oder ähnlichen emotionalen und psychischen Abhängigkeiten.

Ein „Loverboy“ ist ein junger Mann, der vorgibt, eine Liebesbeziehung zu einem meist jüngeren Mädchen aufzubauen. Mit emotionaler Manipulation, sozialer Isolation und schließlich Zwang zwingt er sie in die Prostitution. Drogen, Gewalt und Drohungen machen die Betroffenen abhängig und gefügig, bis sie vollständig ausgeliefert sind.

Diese erschreckenden Fakten zeigen, wie wichtig Prävention ist, um junge Menschen frühzeitig vor diesen perfiden Methoden zu schützen und sie über die Risiken aufzuklären.

Unser Angebot: Präventionsworkshops für Jugendliche

Mit unserem umfassenden Präventionsprogramm „Liebe ohne Zwang“ möchten wir Lehrer:innen, Pädagog:innen, Jugendgruppenleiter:innen und andere Interessierte befähigen, Workshops zur Aufklärung über die „Loverboy“-Methode für Jugendliche eigenständig durchzuführen. Ziel ist es, Jugendlichen das nötige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um die manipulativen Strategien von Loverboys zu erkennen, die dahinterstehende Psychologie zu verstehen und sich aktiv davor zu schützen.

Im Workshop reflektieren die Teilnehmenden ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen von Liebesbeziehungen und erhalten wertvolle Tipps zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins. Diese Auseinandersetzung soll dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit zu verringern, selbst Opfer von Manipulation und Ausbeutung zu werden.

Der Workshop richtet sich an Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren und kann flexibel gestaltet werden – von einer kompakten 90-minütigen Einheit bis hin zu einem ausführlichen Projekttag von bis zu sechs Stunden (empfohlen). Alle Workshops werden von speziell ausgebildeten Multiplikator:innen geleitet.

Darüber hinaus bieten wir Schulungen für Fachpersonal an. Diese vermitteln vertiefte Hintergrundinformationen, didaktische und methodische Ansätze zur Umsetzung des Workshops sowie praktische Tipps zur Vermittlung der Inhalte.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.liebe-ohne-zwang.de