Für Menschen mit Lernschwierigkeiten
Menschen mit Beeinträchtigungen brauchen Schutz vor Ausbeutung
Menschen mit Beeinträchtigungen sind oft besonderen Risiken ausgesetzt, Opfer von Missbrauch zu werden. Strukturelle Barrieren wie eingeschränkter Zugang zu Beratungs- und Informationsangeboten, fehlende Bildungsangebote und Kommunikationshindernisse verstärken ihre Vulnerabilität gegenüber Gewalt und Ausbeutung erheblich.
Umfassende Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen sind entscheidend, um diese Gefährdungen zu minimieren und Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.
Dringlichkeit der Prävention: Jugendliche mit kognitiven Einschränkungen unterstützen
Ein Bericht der OSZE aus 2021 bezeichnet die gezielte Ansprache von Menschen mit Entwicklungs- oder körperlichen Beeinträchtigungen durch Menschenhändler als einen besorgniserregenden Trend. Trotz ihrer erhöhten Vulnerabilität wird die Unterstützung für diese Zielgruppe bisher stark vernachlässigt.
Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel zu werden. Ihre Sehnsucht nach Beziehungen außerhalb ihres vertrauten Umfelds wird von Tätern ausgenutzt, die vorgeben, enge Vertraute zu sein, während sie die Betroffenen isolieren. Hinzu kommt, dass Diskriminierung und Vorurteile oft dazu führen, dass sie weniger Unterstützung von Behörden oder sogar ihrem Umfeld erhalten, wenn sie Missbrauch melden.
Da Menschenhändler, insbesondere Loverboys, gezielt Jugendliche mit kognitiven Einschränkungen ansprechen, ist es essenziell, Präventionsmaßnahmen auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Die bisherigen Materialien des Programms „Liebe ohne Zwang“ sind jedoch sprachlich und kognitiv so gestaltet, dass sie für diese Gruppe schwer zugänglich sind. Dies macht die Entwicklung barrierefreier, inklusiver Präventionsmaterialien umso dringender, um diese besonders gefährdete Gruppe zu schützen.
Unser Angebot für Jugendliche mit kognitiven Einschränkungen
Ab Oktober 2025 entwickeln wir neue Präventionsmaterialien, die speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen mit kognitiven Einschränkungen zugeschnitten sind. Ziel ist es, die Jugendlichen bestmöglich zu informieren, sie zu stärken und ihnen konkrete Hilfestellungen für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben zu geben.
Der Präventionsworkshop, der in partizipativer Zusammenarbeit mit der Zielgruppe entwickelt wird, umfasst 90 bis 180 Minuten und nutzt leichte Sprache sowie interaktive, spielerische Methoden. Er sensibilisiert die Jugendlichen für die Gefahren der Loverboy-Methode und vermittelt ihnen Schutzmöglichkeiten sowie hilfreiche Anlaufstellen.
Unsere geschulten Multiplikator:innen können diesen Workshop in Ihrer Einrichtung durchführen. Zusätzlich bieten wir eine Fachpersonalschulung an, um das Thema eigenständig zu behandeln. Der Workshop ist auf die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten, um die Barrieren für ein besseres Verständnis der Inhalte zu überwinden.
Weitere Informationen zu diesem Workshop und unseren Schulungsangeboten erhalten Sie hier.